Agaporniden

Nordeifel 

Knospen und Äste von Bäumen und Sträuchern im Winter und natürlicher Frostschutz.

 

 

 

 

 

Erst Beschreibung im Januar 2012 von mir, vervollständigt mit der Beschreibung zum natürlichen Frostschutz am 28.12.2018



Gerade in den Wintermonaten wenn die Laubgehölze ihre Blätter abwerfen werden die Äste und Knospen der Bäume und Sträucher für unsere Papageien sehr wertvoll und sollten so oft wie möglich angeboten werden.



Bis vor einiger Zeit war meist die Sprache das die Gerbstoffe so wichtig sind aber die Laubbäume und Sträucher haben noch viel mehr als nur Gerbstoffe zu bieten die sich positiv auf das Immunsystem unserer Vögel auswirken.

Wenn wir uns einmal den Winteraufbau eines Laubbaumes ansehen dann zeigt sich das der Zellsaft  durch die Siebröhren zieht bis hin zu den Knospen.
Alle wichtigen und wasserlöslichen Inhaltsstoffe werden in den Vakuolen gespeichert und auch Mineralien die aus der Erde aufgenommen werden wandern über das Jahr hinweg durch diese Siebröhren bis sie dann nach Blattabwurf in den Holztrieben und Knospen eingelagert werden.

Eiweiße ( Proteine ) sind z. B. ein wichtiger Baustein der in der Papageienernährung eine große Rolle spielt.
Ein Eiweißmangel entsteht beispielsweise durch eine ausschließliche Fütterung mit getrockneten Körnern und in der Mauser und in der Zeit der Eibildung.
Bei älteren und schon erkrankten Papageien besteht ein höherer Eiweißbedarf und wenn dieser gar nicht oder nur unzureichend gedeckt wird verschlimmern sich Erkrankungen, die Federstruktur verschlechtert sich und ältere Tiere die eine eh schlechte Eiweißspeicherung aufweisen bekommen schwere gesundheitliche Probleme.

Die Blatteiweiße werden im Zellsaft und in den Knospen eingelagert und sind so vom Spätherbst nach dem Blattfall bis zum Frühling wenn die Knospen sich entfalten besonders hoch konzentriert und dadurch als optimale natürliche Eiweißquelle für unsere Papageien gut nutzbar.

Auch der Gehalt an Aminosäuren steigt nach Blattfall im Zellsaft und den Knospen stark an und ist dann teilweise 10 x höher als zu den anderen Jahreszeiten.

Aminosäuren die lebenswichtig sind und die der Körper nicht selber herstellen kann wird gerade in der Winterzeit in großen Mengen von den kahlen Bäumen und Sträuchern und deren Knospen bereitgestellt und zu ihnen gehören: Alanin, Valin, Leucin, Isoleucin, Serin, Phenylalanine, Asparaginsäure, und Glutamin
Auch die im Zellsaft und den Knospen der kahlen Bäume und Sträucher  enthaltenen Vitamine wie ein hoher Gehalt an Vitamin B1, Riboflavin, Niacin, Panthotensäure, B6 ( Pyridoxin ), Biotin, Folsäure, Inosit und Vitamin C dürften hoffentlich klar machen wie wichtig die kahlen Winteräste der Laubgehölze für unsere Papageien sind und nicht nur die privaten Halter sondern auch die Züchter werden vielleicht nun von mir dazu animiert so häufig wie möglich frische Äste zu holen und sie ihren Papageien anzubieten.

Da die Natur in jedem Baum und jedem Strauch die unterschiedlichsten Inhaltsstoffe verteilt hat ist Abwechslung im Angebot der Äste gefragt.

Vor allem die Inhaltsstoffe die zur Entgiftung beitragen ( Allantoinsäure und Allantoin ) befinden sich nun in höchter Konzentration im Zellsaft und den Knospen.
In hoher Konzentration sind diese Inhaltsstoffe die stärkend auf das Immunsystem einwirken und den Stoffwechsel positiv beeinflussen in Birken, Erle, Hainbuche, Buche, Walnuss, Obstgehölze ( vor allem Wildobst ), Eschen, Ahonaarten, Eichen und Weide.

Da die Knospen in höchstem Maße Dürreresistent sind bleibt gerade in ihnen auch in schlechten Jahren alles erhalten das die Erhaltung der Baum oder Strauchart mit dem Austrieb der Knospen im Frühling sichert und genau davon profitieren unsere Papageien.

Gerade jetzt in den Wintermonaten erreicht mich schon mal der ein oder andere verzweifelte Halter dessen Papageien entgegen der Natur nun verstärkt Eier legen und an vielen Stellen wird dann vom anbieten der Äste abgeraten aber dies ist völlig überflüssig wenn man ein paar Naturgesetze im Freileben der Papageien imitiert und konsequent umsetzt.

Bei uns ist nun spätestens um 18.00 Uhr Nachtruhe angesetzt so Leid mir das auch tut und ich nach Feierabend nicht mehr so viel Zeit mit meiner Bande verbringen kann.
Im Winter wird es auch im Herkunftsland der Papageien sehr früh dunkel und sie schlafen dann ca. 14 Stunden täglich da sie in Dunkelheit nicht aktiv sind.

Auch das Nahrungsangebot wird bei uns verändert.

Im Winter wird eine sehr magere Grundfuttermischung gewählt aber Vitamine werden durch viel Frischware zugeführt wie Keimfutter, Gemüse und frische Kräuter.

Eier wurden in den letzten 2,5 Jahren bei uns in den Wintermonaten bis auf ein einziges bei 20 Tieren nicht gelegt was zeigt das man dies sehr gut steuern kann und trotzdem gesund ernähren.

 

 

Natürlicher Frostschutz in Bäumen und Sträuchern, was versteht man darunter ?

Schematische Darstellung Photosynthese und gleichzeitig Einlagerung der Zucker, ätherischen Öle, Eiweiße als "Frostschutz" der Bäume und Sträucher im Winter.

 

 

 

 

 

Ich habe euch mal ganz vereinfacht aufgezeichnet wie ein Baum arbeitet und die auch so einfach gehaltene Beschreibung dazu das es jeder verstehen kann.

Bäume nehmen gasförmiges Kohlenstoffdioxid durch die Blätter und Nadeln auf.


Im Blatt kommt das Kohlenstoffdioxid dann mit dem Wasser in Verbindung das der Baum über die Wurzeln aufgenommen hat.


In den Blättern (in den Zell Organen) wandelt der Baum dann das Kohlenstoffdioxid und das Wasser in Zucker, Eiweiß, ätherische Öle usw. um und dieser Prozess nennt sich Photosynthese.

 
Dieser entstandene Zucker, Eiweiß, ätherische Öle usw. entstehen aber nur bei genügend Licht also von Frühling bis Herbst und wenn der Baum genügend Blätter oder Nadeln ausbildet.


Bei der Produktion dieser Inhaltsstoffe entsteht dann Sauerstoff den die Pflanze aber nicht braucht und wieder abgibt.


Dieser entstandene Zucker, Eiweiß, ätherische Öle usw. werden auch als „Frostschutz“ der Bäume bezeichnet weil sie verhindern das der Frost den noch geringen Wassergehalt im Winter im Baum gefrieren lässt.

 

Um so nördlicher ein Baum angesiedelt ist um so höher ist der Anteil an natürlichem Frostschutz. Dieser Frostschutz in Bäumen und Sträuchern ist aber logischerweise nicht mit dem Frostschutz zu vergleichen den man ins Auto kippt auch wenn das viele Vogelhalter denken und munter drauf los verbreiten.

Der Frostschutz in Bäumen und Sträuchern besteht aus Zuckerverbindungen, Eiweißstoffen und einer Vielzahl anderer Inhaltsstoffe die in ihrem Zellsaft enthalten sind und dadurch senken sie ihren Gefrierpunkt. Ganz einfach erklärt.

 

Auch gewisse Tiere besitzen diesen "natürlichen Frostschutz" und auch sie sind nicht giftig.



Liebe Grüße
Elke

 

 

 

Für ausführliche Antworten stehe ich euch in meiner Facebook Gruppe zur Verfügung  

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